Erlebte Geschichten
Texte und Bilder von Sigrid Jupitz
Dem Himmel in Dankbarkeit gewidmet


Liebe Leserin, lieber Leser,

die Geschichten, die ich Ihnen hier erzähle, sind alle wirklich von mir erlebt. Ich habe nichts hinzugefügt und sie nicht erfunden. Sie sind Geschenke des Himmels.

Manche sind Erlebnisse in Notsituationen, die an Wunder grenzen, andere sind Erlebnisse oder innere Bilder in der Meditation, im Traum oder im Augenblick des Erwachens. Manches ist eine Erscheinung, wenn nicht eine Vision.


Vieles ist sehr persönlich, anderes ist wie eine Botschaft an unsere Zeit.


Manche Zufälle sind so wunderbar, dass man nur denken kann:„Da muss ein Engel im Spiel gewesen sein."

Ich glaube, dass viele Menschen irgendwann in ihrem Leben solche Erlebnisse haben, die sie aber in unserer vernunftorientierten Welt nicht zu erzählen wagen.

Meine Geschichten wollen Ihnen Mut machen, sich zu öffnen.
Die Zeit scheint mir reif dafür.
 

Ihre Sigrid Jupitz


  

Spirituelle Bilder der neuen Zeit: Diesen Blog von Sigrid Jupitz finden sie hier

Soll ich ein Buch mit meinen spirituellen Geschichten veröffentlichen?

Seit einiger Zeit fragte ich mich, ob ich ein Buch mit meinen spirituellen Geschichten schreiben und herausgeben sollte. Und ob die Leute das überhaupt lesen wollten.

Inzwischen wurden es immer mehr Erlebnisse mit Gott, und der Ordner wuchs und wuchs.
Das ging nun schon einige Zeit hin und her und ich kam damit nicht weiter. So übergab ich es Gott und bat um eine Antwort.

Eines Morgens schaltete ich nach meinem Gebet das Radio an und hörte, wie eine Botschaft von Gott, folgenden Satz:

Er war im Zweifel, ob er ein Buch darüber schreiben sollte und tat es schließlich. Es stellte sich heraus, dass das goldrichtig war.


Es war irgendeine Opernsendung, die ich rein „zufällig” eingeschaltet hatte.

Da hatte ich meine Antwort und machte mich an die Arbeit.

.

𝟙 Die Einheit der Religionen

Ich saß ganz still an meinem Lieblingsplatz in einer Kirche und lauschte nach innen. Es war eine Zeit, in der kaum jemand außer mir in der Kirche war.

Während ich mich im Gebet versenkte, erschien mir in seiner Zelle in Flüeli-Ranft Bruder Klaus, den ich sehr liebe und dessen winziges Medaillon ich immer bei mir trage. Er kam, um mir etwas zu zeigen und eine Botschaft zu überbringen, und verschwand selbst sofort wieder.
Ich sah Folgendes:


Eine Spielzeugapotheke mit vielen kleinen Schubfächern und weißen Emailschildern. Ganz oben war ein größeres Emailschild, auf dem Apotheke stand.
Und Gott war der Apotheker.
Die vielen kleinen Schubfächer waren die verschiedenen Religionen und sie gehörten zusammen.
Und Gott war der Herr über alle.


Dann verschwand das Bild, und die innere Schau war zu Ende.



 .
.

𝟚 Maria Vesperbild

Im November 2014 hatte ich das Gefühl, ich sollte zur Lorettokapelle bei Wolfegg fahren und mit dem Messner, der dort alleine lebt, reden.
Dieser empfahl mir, nach Maria Vesperbild zu fahren, wollte mir aber nichts Näheres sagen.
Ich rief dort an und es ergab sich, dass ich im Kloster zur Hl. Clara oberhalb der Wallfahrtskirche ein Zimmer bekam.
Der Priester, mit dem ich zu Mittag aß, sagte mir, dass man hier überall sehr streng mit der Eucharistie sei und ich als Nichtkatholik keine Chance hätte, die Hostie zu bekommen.
Ich war traurig und ging die hundert Meter abwärts durch den Wald Richtung Wallfahrtskirche.
Unterwegs traf ich auf die winzige, halboffene Fatima- oder Engelskapelle. Der fast lebensgroße Engel, vor dem die drei Kinder aus Fatima knieten, hielt die Hostie und den Kelch in den Händen. Er schaute mit geheimnisvollem, wissendem Lächeln die Hostie an.
Mich durchfuhr es wie ein Strom und ich bat:„Ich möchte auch die Hostie haben.” 


Dann ging ich zur Wallfahrtskirche hinab, um zu beten. Es war Mittag und außer mir keiner da. Alle waren beim Essen. So kniete ich ganz vorne in der allerersten Reihe nieder.
Nach einiger Zeit ging plötzlich die Türe der Sakristei auf und ein ganz vornehm gekleideter Würdenträger der Kirche kam heraus, ging zum Altar, legte dort seine kleine, schwarze Kappe ab und begann, die Messe alleine in lateinischem Ritus zu zelebrieren, mit wunderschöner Kraft und edlen, heiligen Gesten. Ich verharrte kniend während der ganzen Zeit unweit des Lettners.
Dann drehte sich der Priester herum, kam die Stufen zu mir herab mit der Hostie und schaute mich einladend an. Ich stand auf, ging die paar Schritte hoch und kniete nieder. Ich traute meinen Augen kaum, als er mir die Hostie gab.


Beim Abendessen im Kloster erfuhr ich, dass es ein hoher Prälat von Rom gewesen war, der mir die Hostie gegeben hatte und der über die Reinerhaltung der Dogmen wachte. Ausgerechnet er und ausgerechnet mir, die ich evangelisch und ausgetreten war und nicht katholisch, bot er die Hostie an.


Gott hält sich eben nicht an Dogmen. Der Heilige Geist weht, wo ER will, und gibt die Hostie, wem ER will.

.

𝟛 Gefahr in den Donau-Auen


Einmal ging ich ganz alleine zur Mittagszeit in den Donau-Auen spazieren. Ich freute mich über die wunderschöne Natur und dachte an Gott, als ich plötzlich aus der Gegend meines Herzens die Worte hörte:„Geh´ nach rechts!” 
Sofort bog ich in den kleinen Weg ab, der rechts wieder zum Dorf führte.
Nach vielleicht fünf Minuten begegneten mir zwei Männer, die in aggressivem Ton Geld forderten. Man konnte aber schon das erste Haus des Dorfes sehen, wo eine Frau von ihrem Balkon her uns beobachtete.
Als die zwei Männer das merkten, ließen sie von mir ab.


Ein Glück, dass ich denen nicht alleine in den Auen ausgesetzt war!

.

𝟜 In Vaters Praxis

Als ich 16 Jahre alt war, musste ich einmal in der Woche meinem Vater in der Praxis helfen. 
Ich stand am Sterilisiergerät und sterilisierte gerade die Instrumente, als mein Vater aus dem Labor durch die offene Türe rief:„Mach´ auf, es hat geklingelt!” 
Ich war viel näher an der Klingel als er und hatte gehört, dass es  n i c h t  geklingelt hatte. Aber um des lieben Friedens willen, damit es keine langen Diskussionen gab, ging ich halt zur Tür, öffnete sie und rief:„Es war nix!” 

In dem Moment explodierte der Sterilisator, und das siedend heiße Wachs ergoss sich über den ganzen Platz, an dem ich gerade noch gestanden hatte.


So einen Schutzengelvater kann man sich nur wünschen!

.

𝟝 Hilfe, die Möbelpacker!

Ich hatte einen wunderschönen Tiroler Hängeschrank für die Küche bestellt und freute mich auf seine Ankunft.

Endlich wurde er geliefert. Ein Nachhilfeschüler von mir saß gerade im Wohnzimmer, als das Möbelauto kam, und ich nahm das neue Prachtstück in Empfang.


Aber was war denn das! Was man da auspackte, war ein scheußliches Monster, mit künstlichen Wurmstichen übersät und ganz hässlich auf alt getrimmt. Das hatte ich so nicht bestellt und ich weigerte mich, es so zu nehmen.


Die Möbelpacker ihrerseits bestanden darauf, den Hängeschrank dazulassen und waren durch nichts zu bewegen, das ´hässliche Entlein´ wieder mitzunehmen und umzutauschen. 


Himmel hilf! Was tun?

Da rief mich mein Nachhilfeschüler, der das Gezänk aus der Küche durch die offene Türe mit angehört hatte und fragte leise:

„Soll ich meinen Vater holen, der wartet gerade unten auf mich?”

Der Vater war ein hochgewachsener, beeindruckender Mann, ranghoher Offizier beim Militär. Er hatte sofort begriffen, um was es ging, übernahm die militärische Befehlsgewalt und kam hoch.
In der Küche sagte er nur zwei Sätze zu den Möbelpackern: 

„Sie hören doch, dass die Dame das Möbel nicht will. Jetzt packen Sie das und verschwinden Sie!!!!!!!”

Die verdutzten Möbelpacker fielen fast vor Schreck und Respekt mit dem Möbel die Treppe hinunter, derart eilig stürzten sie davon.
Und schon acht Tage später kam der richtige Schrank.


Danke, lieber Gott, für diesen Erzengel im rechten Moment.

.

𝟞 Bruder Benno

In einer Zeit, als ich über die Dreifaltigkeit nachdachte und sie mir immer wichtiger wurde, entdeckte ich in Bregenz die Kapelle, wo der Klosterbruder Benno begraben ist.

Von diesem Grab ging ein so starker Energiestrom auf mich über, dass ich wenige Tage später beschloss, noch einmal hinzufahren und zu beten. Ich wollte Bruder Benno eine weiße Rose mitbringen, aber nirgends gab es in der Nähe ein Blumengeschäft.


So pflückte ich auf dem Weg hinauf zum Kloster eine weiße Blüte von einem Busch, zündete dann in der Kapelle zwei Kerzen an, eine für die Dreifaltigkeit und eine für Bruder Benno, beugte mich vorsichtig über das niedere schmiedeeiserne Gitter, welches das Grab umgab, und legte die kleine weiße Blüte liebevoll im Gebet auf den eingravierten Namen Benno.


In dem Moment tat es einen lauten Knall, und da lag, aus dem schmiedeeisernen Gitter herausgebrochen, ein kleiner, dreiblättriger Zweig direkt vor meinen Füßen auf dem gefliesten Boden, die Zahl 3 als ein Symbol der Dreifaltigkeit. 


Ich erschrak und war sicher, das Gitter nicht berührt zu haben oder höchstens mit meinem Anorak ganz leise gestreift zu haben. 
Ich bückte mich, hob das Zweiglein auf und suchte nach der Stelle, wo es im Gitter fehlte.

Aber so viel ich auch suchte, nirgends passte es hin. Einfach am Boden liegen lassen wollte ich es auch nicht. Da beschloss ich, es als Geschenk des Himmels mit nach Hause zu nehmen und es wie eine Reliquie in meinem Meditationseck aufzubewahren, als Erinnerung an Bruder Benno und die Dreifaltigkeit.

.

𝟟 Auf Zimmersuche

Ich suchte ein Zimmer als Studentin und war zu spät dran. 
Alle Zimmer waren schon vergeben. Es war aussichtslos. 
Alles hatte ich schon versucht. 
Zwei Wochen konnte ich in einem ungeheizten Zimmer vorübergehend schlafen, dann musste ich auch dort ausziehen. 

 Die zwei Wochen waren um. 

Es schneite. Ich fror und öffnete die Balkontüre, weil mir das Schneetreiben draußen wärmer schien als das eisige Zimmer.


Ich betete, ging verzweifelt auf die verschneite Straße hinaus und lief aufs Geratewohl vor mich hin, als plötzlich eine Stimme in meinem Herzen sagte:

„Geh rechts und läute dort.”

Eine freundliche Frau öffnete und sagte, als sie nach einem Studentenzimmer gefragt wurde, dass eben zwei Zimmer frei geworden seien, da ihr Sohn ausgezogen sei. Ich könne wählen, welches Zimmer ich wolle. 


Ich wählte das kleinere Zimmer mit Kanonenofen und einem alten Kastanienbaum vor dem Fenster, urgemütlich, und wusch mir aus Versehen vor lauter Freude die Haare mit Zahncreme. Dann hängte ich Bilder von Tagore an die Wand, streckte mich auf dem Sofa aus und las in einem Tagorebüchlein über die selbstlose Liebe.

Mehr Glück passte in mein Herz nicht mehr hinein.

.
.

𝟠 Am Totenbett meiner Tante

Als meine Lieblingstante im Krankenhaus gestorben war, rief mich ihre Tochter, meine Cousine, an und bat mich zu kommen.

Ich setzte mich diskret in etwas Abstand ans Fußende vom Bett der Toten hin und betete. Die Atmosphäre im Zimmer war sehr schwer, fast erdrückend.


Plötzlich fühlte ich den Auftrag, der Toten zu helfen und innerlich laut zu rufen:

„Du bist gestorben, schau ins Licht! Du gehörst jetzt in die andere Welt.” 

Ich hatte das Gefühl, in dem Moment ein Priester zu sein.

Da wurde es licht im Raum, und etwas sehr Helles schwebte vom Kopfbereich her zur Decke und verschwand. Ich hatte das Gefühl, dass es ihre Seele war, die zu Gott heimging. Danach war alles leicht und friedlich im Raum.


Die Tante war eine tief gläubige Seele, und ich war sicher, dass sie zu Gott ging.


Jahre später hat mir meine Cousine erzählt, dass sie das gleiche Lichterlebnis am Totenbett ihrer Mutter gehabt hat wie ich.

.
.

𝟡 Bärenschutzengel beim Umzug

Bei einem meiner vielen Umzüge fällt ein schwerer Eichenschrank über mich her. 
Wie durch ein Wunder fliegt eine Schranktür auf und schützt meinen Brustraum. Ich liege unverletzt am Boden unter dem Schrank, kann mich aber nicht rühren und bin in höchster Gefahr.

Das zweite Wunder ist, dass ich gerade eine Minute vorher den Türöffner für den ankommenden Schreiner geöffnet hatte, der mich mit seinen Gehilfen millimeterweise vorsichtig und unverletzt unter dem Schrank hervorzog.

.
.

𝟙𝟘 Geh nach Tholey!

Ich hatte gerade ein oder zwei Kurse in Zen-Meditation absolviert, als ich daheim vor einer Kerze saß, um zu meditieren. Da hörte ich die innere Stimme:„Geh nach Tholey!”

Tholey war ein katholisches Seminarhaus. Das wusste ich. Ich war schon einmal dort gewesen und hatte einen Einführungskurs in Zen-Meditation bei einem katholischen Priester mitgemacht.


Neugierig geworden rief ich dort an, um zu erfahren, was für ein Kurs denn demnächst lief. Zen Meditation mit einem japanischen Meister, hieß es, aber der Kurs sei bereits übervoll und die Warteliste lang.
Ich ließ mich dennoch auf die Warteliste schreiben, obwohl ich den japanischen Meister nicht kannte, und war sicher, dass ich einen Platz bekommen würde, wenn mich schon die innere Stimme rief.


Ich bekam einen Platz, und als ich den Garten dort betrat, sagte die gleiche innere Stimme:„Schau links, was siehst Du?”
„Eine Rose”, sagte ich.
Wie im Märchen sprach die Stimme:„Die ist für Dich!”


Das ist wirklich alles so geschehen.


Als ich dann dort in der Zen-Halle war und mich zum Meditieren hinsetzte, fühlte ich mein Herz vor Glück laut schlagen und immer den einen Satz wiederholen:„Endlich daheim. Endlich daheim. Endlich daheim.”


Alles war mir vertraut, obwohl es mein erster Zen-Kurs mit einem Japaner war.

.
.

𝟙𝟙 Beule am Auto

Sehr gute Freunde sind ein paar Tage zu Besuch. Sie wollen mit mir in die Messe zu einem nahegelegenen Wallfahrtsort fahren. 
Beim Ausparken vor dem Haus fahre ich ihnen aus Versehen eine ei-große Delle in ihr parkendes Auto und bin total geknickt. Sie versuchen mich zu trösten, es sei ein altes Auto, aber ohne Erfolg.

Als wir dann von der Messe wieder heimkommen, schauen wir sofort alle drei nach der Delle an ihrem Auto. 

Die Delle ist weg. 
Unauffindbar.

Wir gehen dreimal um das Auto herum, sie ist weg. Es war auch kein heißer Tag, so dass die Delle von alleine hätte herausspringen können.


Jeden Tag, solange meine Freunde bei mir sind, schauen wir nach der Delle. Aber sie ist spurlos verschwunden und blieb es.


Jahre später habe ich mir in mein eigenes Auto eine ähnlich große Delle gefahren. 

Die habe ich heute noch.
.
.

𝟙𝟚 Der Buntspecht

Einmal machte ich eine größere Aktion für einen alten Buntspecht, der immer wieder verzweifelt versuchte, an meinem Fensterladen sich für den Winter ein Quartier zu bauen. 
Er musste eine Verletzung am Flügel haben, denn er machte ein ganz komisches Geräusch, wenn er flog. 
Ich besorgte ihm ein großes Spechthaus und wollte es in der Nähe des Fensters irgendwie befestigen, aber es stellte sich heraus, dass es zu groß und zu schwer für den vorgesehenen Platz war. Schließlich übernahm der BUND Naturschutz die ganze Angelegenheit und hängte das Haus mit einem Kran an einen großen Baum.

Als ich am Nachmittag im Wald bei Schlachters, unweit von Lindau, spazieren ging, kam der Specht sehr nahe zu mir, flog eine ganze Weile neben mir her und leistete mir recht lange Gesellschaft, als wollte er sich bei mir bedanken.
Ich nannte ihn wegen des lauten, komischen Geräusches, das er beim Fliegen machte, den „Hubschrauberspecht” und hatte den ganzen Winter Freude an ihm.


Eines Tages, im Frühling, blieb er weg und dafür kam ein ganz junger, kleiner Buntspecht aus der nächsten Generation. Er kannte offensichtlich den Weg zu meinem Fenster im 3. Stock, drei Kilometer von seinem Wald entfernt, und setzte die Freundschaft fort.


Mögen alle Wesen glücklich sein.

.
.

𝟙𝟛 Vision in einer Klosterzelle

Nach dem Studium hatte ich den großen Wunsch, kontemplativ zu leben, und verbrachte, bis ich etwas Passendes gefunden hätte, einige Wochen in einem Kloster als Gast.

Eines Tages kam eine sehr spirituelle, alte Schwester auf mich zu und sagte ohne einleitende Worte:„Heute Nacht schlafen Sie in meiner Zelle.”


Das war höchst ungewöhnlich, da es Klausurbereich war.

Ich war so verblüfft, dass ich lediglich fragte:„Wo ist das?”

Als es Abend wurde, ich dort im Bett lag und gerade einschlafen wollte, hatte ich eine Vision:


Das riesige Heer des Bösen kam vom Kopfende her, dicht über mir, zum Angriff gegen das Heer des Guten, das sich in der Gegend des Fußendes befand, und es begann eine große Schlacht, so dicht über meinem Körper, dass ich mich tief in die Matratze drückte, um nicht verletzt zu werden.
Das Heer des Bösen rückte heftig immer weiter vor und drängte das Heer des Guten immer weiter zurück. Als die Niederlage des Guten drohte und die Schlacht schon fast verloren war, erschien ein mächtiger Erzengel und hieb mit seinem Schwert nur einmal durch die Luft. Im Nu war das Heer des Bösen in Luft aufgelöst, und Friede erfüllte den Raum.


Dann blieb alles für den Rest der Nacht ruhig.

.
.

𝟙𝟜 Vertraue Gott wie ein Kind

Ich feiere die Osternacht bei orthodoxen Mönchen, stehend in der kleinen Kapelle. Es ist dämmrig. Da schiebt sich eine kleine Kinderhand in die meine und hält sie die ganze Zeit fest voll Vertrauen. 

Mir kommen fast die Tränen, als ich die Botschaft verstehe: Vertraue Gott wie ein Kind. Er wird´s wohl machen. Und: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.


Wenn in einem Saal nur ein einziges Kind ist, sitzt dieses auffallend oft neben mir …
… und erinnert mich an diese Sätze.




.
.

𝟙𝟝 Die Sache mit der Wandlung

In meinem kleinen Atelier findet ein regelmäßiger Maltreff statt. 
Wir malen schon sieben Jahre. 
Seit Jahren bemühe ich mich, meine liebe Gruppe vom Kopieren wegzubringen und vom fotografisch genauen ´pingeligen´ Malen. Statt künstlerisch zu interpretieren, höre ich immer denselben Satz:„Aber es ist doch so!”
Und wenn ein Bild mal anders gelingt, fällt man vor Schreck wieder drei Schritte zurück. Künstlerisch umsetzen unter Einbeziehen der inneren Realität - ís´ des schwer!


Nach der ersten Beichte meines Lebens, zu der mich Jesus im Traum aufrief, hatte ich ein tiefgreifendes Meditationserlebnis und es passierte in der Realität etwas Unglaubliches.


Als wir uns wieder zum Malen trafen, malten alle, wie auf Kommando, als wenn Jahre der Entwicklung vergangen wären.
Meine innere Lösung hatte sich offensichtlich auf die anderen übertragen, ohne dass ich daran gedacht hätte.


Und genau das ist es, was der Buddhismus sagt:„Du kannst die Welt erlösen, indem Du Dich selbst wandelst.”
Oder die kontemplativen Orden, die glauben, dass sie der Welt helfen, indem sie an sich selbst arbeiten, in der Stille und dem Gebet.


Ich war von dem Ergebnis schockiert.


Vielleicht tut sich deshalb in der Welt so wenig, weil wir die Sache falsch herum angehen.


Leider hielt es nicht lange an, und ich fragte mich natürlich, warum.


Aber dieses ´anders herum´ kommt einem so vor, als sollte man in den Abgrund springen, um festen Boden unter die Füße zu bekommen. 


Da braucht es schon viel Vertrauen in das Unmögliche.
.
.

𝟙𝟞 Das Wunder des weißen Herzens



Ich war im Atelier und malte das Bild Trag deine Liebe in die Welt.

Es war ein Bild, auf dem ein Kind eine Rose durch die verschneite Landschaft zu den Menschen in der Stadt trägt.

Als das Bild fertig war, trug ich es ins Wohnzimmer, um ein Foto davon zu machen, da dort gerade das beste Licht war.
Ich holte den Fotoapparat und lehnte das große Bild gegen den Wandschrank. 
Da kam plötzlich ein Sonnenstrahl durchs Fenster, traf das Bild und bildete genau unterhalb der roten Rose am Blumenstiel ein riesiges, schneeweißes Herz für wenige Sekunden, so dass ich es nur in Eile fotografieren konnte. 
Dann war das LICHTHERZ weg.

Es war wie ein Gruß des Himmels, der mein Bild verstanden hat und es kommentierte.





𝟙𝟟 Dalai Lama

Weihnachten war ich, wie immer, im Bildungshaus in Neresheim. Der ausgebaute, riesige Dachboden, der als Meditationshalle dient, ist für mich mit allem, was dort läuft, ein Stück Heimat.

Als wir einmal dort während der Messe freie Fürbitte machten, betete ich für den Dalai Lama, dessen Schicksal mein Herz sehr berührt. Ich hatte ihm für seine Waisenkinder etwas ganz Besonderes geschenkt. 

Da erschien er mir, oben in den Holzbalken der ausgebauten Meditationshalle, nur für etwa eine Sekunde, als Gruß und Antwort auf meine Gabe. 
Und schon war er wieder weg.
.
.

𝟙𝟠 Traum von Jesus auf der Straße

Weihnachten im Kloster.
Am ersten Weihnachtsfeiertag 2011 zog ich mich abends zurück auf mein Zimmer. Ich schlief ein und träumte:

Ein sehr geschwächter Mann war auf der Straße umgefallen. Ich eilte hin, um ihm zu helfen und sah, wie IN SEINEM Körper ein Energiestrom vom Steißbein hoch zum Schädel ging und dass diese Energiesäule, die zur Fontanelle strömen wollte, im oberen Bereich mehrfach unterbrochen war. Es war wie bei einer kaputten Quecksilbersäule.
Eine Stimme sagte: „Es ist Jesus.”
Der alte Mann streckte mir seine eine Hand hilfesuchend hin, damit ich sie heilend in meine beiden Hände nehme, was ich innig tat, indem ich Gott um Heilkräfte bat.


Anfangs dachte ich, der Mann ist wie einer in Kalkutta, dem Mutter Teresa auf der Straße beim Sterben hilft.
Später verstand ich, dass es nicht Jesus selbst, sondern Seine Energien waren, die auf der Erde fast aufgebraucht waren, weil die Menschen ihre Verbindung zu Gott hatten abreißen lassen.


Wie ein Blitz durchfuhr es mich. Er braucht Hilfe für Sein Werk auf der Erde. Seine Mission ist in Gefahr. Das war das Ergebnis nach 2000 Jahren Christentum.
Der Glaube an IHN ist zu wenig vorhanden, die Kirchen leer, kein Priester mehr da. Der Konsum und der Egoismus haben alles aufgebraucht, aber ER will die Menschheit nicht aufgeben.
Womit anfangen?
Ich bat die Umstehenden still zu sein, um auf den Heiligen Geist zu hören.
 

Ich wachte aufgewühlt und traurig auf. Jetzt musste etwas Neues kommen, die alte Zeit des Christentums ging offensichtlich, so wie sie war, zu Ende.

Aber ER hat versprochen wiederzukommen.


Es ist heute so, als ginge alles Interesse nur noch in der waagerechten Richtung des Kreuzes.


Wo bleibt das erste Gebot?


Wo die Senkrechte des Kreuzes?
 .


  ..

 

Kosmischer Traum in der Heiligen Nacht 2011

Der Christusgeist wird auf der Erde nicht angenommen. Er liegt wie schwach auf dem Boden und ruft um Hilfe. Die Energiesäule ist zweimal auf ihrem Weg nach oben unterbrochen. Sie speist das Herz, aber reicht nicht mehr bis zur höchsten Instanz, wo sie sich Weisheit, Stärkung und Lenkung holen müsste.

.

 



.
.

𝟙𝟡 Wie ein Heiligenschein

Als ich meine Auszeit in dem franz. kontemplativen Orden nahm, durfte ich dort bei den Besuchergesprächen meist dabei sein. 
Eine Besucherin, die mich äußerst faszinierte, war eine Pariserin, die uns erzählte, wie sie als junge Frau in Nordafrika auf den Spuren von Charles de Foucault alleine reiste. Ohne einen Pfennig Geld, nur im Gebet, ganz auf Gottes Wunder angewiesen. 
Und was sie da alles erlebte! Unglaublich.
 

Als sie einmal halb am Verhungern war, bat sie Gott um Essen. Da drückte ihr ein wildfremder Mann ein Paket in die Arme mit der Bitte, dies auf die Post zu bringen. Sein Flugzeug ginge gleich und er hätte keine Zeit mehr für die Post. Er gab ihr einen Geldschein, der, als die Postgebühren bezahlt waren, genau für ein Mittagessen reichte.
 

Diese Frau lebte als Eremitin in Südfrankreich in einem riesigen´mas´. Das ist ein altes Bauernhaus. Es stand in einem sehr großen Areal, auf dem es viele kleine, klare Quellen gab und eine Klosterruine.

Als ich eben mein Staatsexamen fertig hatte, lud sie mich zu Ostern zu sich ein. Ich bewohnte den ganzen oberen Stock, der nur so halb ausgebaut war und viele alte Holzbalken hatte. Durch ein großes, rundes Fenster sah man weit auf die Wiesen mit Hunderten von wilden Narzissen, den alten Brunnen vor dem Haus und, in einiger Entfernung, die Klosterruine.
Ein Meer von weißen Narzissen war über Nacht aufgeblüht und wir wanderten hinüber zu der Ruine, durch das Osterkleid der weißen Blumen, an wilden Quellen vorbei. Wir beteten und meditierten in dem alten Gemäuer und lasen in einer französischen Bibel.
 

Nach einigen Tagen bekam Marie-Alice, wie die Eremitin hieß, einen Anruf aus Deutschland von Vera von Trott, der Gründerin eines deutschen evangelischen Ordens. Es gebe etwas Wichtiges zu besprechen und sie möge doch gleich kommen. Marie Alice sagte, dass das nicht ginge, weil sie mich, un!! professeur de français, zu Besuch hätte. (Man verwendete den männlichen Artikel un.)

Vera von Trott meinte, der Professor solle doch gleich mitkommen, und so fuhren wir im französischen quat´ chevaux am nächsten Tag los. Richtung Deutschland.

Bei der Ankunft dort stellte sich heraus, dass man geglaubt hatte, ich sei ein weißhaariger, ehrwürdiger Universitätsprofessor, für den man extra das schönste Zimmer mit Freitreppe zum Garten hergerichtet hatte.
So kam ich zu der edelsten Unterkunft meines Lebens.
Das Gespräch ging über spirituelle Dinge, und nach einiger Zeit sah ich, wie das Gesicht der Eremitin zu leuchten anfing und wie transparent wurde vor lauter Licht. Überirdisch schön. Es sah aus wie eine Art Heiligenschein. Der ganze Kopf strahlte Licht ab.
Vera von Trott verstummte und rief dann:„Que vous êtes belle!” (Wie schön Sie sind!)

So etwas habe ich viel später noch einmal gesehen, bei einem alten, im Sterben liegenden Therapeuten.

Bis jetzt ist es mir nicht gelungen, so ein geistiges Licht zu malen, da es anders ist als unser irdisches Licht. Aber ich habe es noch nicht aufgegeben und trage es immer noch in mir. Ich glaube, auf Ölgemälden alter, ganz großer Meister habe ich etwas gesehen, was dem sehr nahekommt.

.
.

𝟚𝟘 Retter in der Not

Als ich vor vielen Jahren einmal über einen langen Zeitraum in meiner Wohnung gemobbt wurde, in sämtlichen Kellern des Wohnblocks eingebrochen wurde und ich mir nicht mehr zu helfen wusste, fiel mir der berühmte Daskalos aus Zypern ein, von dem ich mehrere Bücher gelesen hatte und überzeugt war, dass nur er in dieser undurchsichtigen, zunehmend gefährlicher werdenden Situation durch seine Hellsichtigkeit und reine Gesinnung helfen könnte. Ich wusste ich nicht, wie an seine Adresse kommen, denn diese war natürlich wegen zu hohem Zulauf sehr geschützt.
Ich rief aufs Geratewohl eine Buchhandlung in Stuttgart an und fragte, ob sie mir die Adresse besorgen könnten.
Der Leiter der Buchhandlung war selbst am Telefon.
Er verstand sofort, in welcher Notsituation ich war und sagte:„Ich bin selbst Schüler von Daskalos und fliege heute Nacht nach Zypern. Wenn Sie mir Ihre Probleme bis heute Abend 20 Uhr in die Buchhandlung bringen, nehme ich Ihre Unterlagen mit zu Daskalos und bin sicher, dass er Ihnen helfen wird.”


Ich schaute auf die Uhr. Es war 18 Uhr vorbei. In Eile schrieb ich alles zusammen, fuhr nach Stuttgart, fand fünf Minuten vor acht einen Parkplatz und war um genau 20 Uhr an der Türe des Buchladens.


Dann, nach einiger Zeit, bekam ich die Antwort mit allen Einzelheiten, die für meine Situation wichtig waren, den dringenden Ratschlag, sofort auszuziehen, und väterlichen Trost.


Unter den Hunderttausenden von Einwohnern in Stuttgart hatte ich haargenau den einzigen richtigen Mann angerufen, dessen Namen ich nicht einmal kannte, der nicht nur Schüler von Daskalos war, sondern auch noch in derselben Nacht zu ihm nach Zypern flog und zuverlässige Hilfe brachte.

.
.

𝟚𝟙 Mittagspause in Marokko

Wir waren auf einer Studienreise in Marokko und hatten unsere Zelte für zwei Tage aufgeschlagen. Es war Mittag und die Sonne brannte gnadenlos. Alle hatten sich in den Schatten geflüchtet und machten Siesta. 
Nur eine Theologin und ich waren zu neugierig, wie das kleine Dörfchen ausschaute, und machten uns auf den Weg.
Alles war wie ausgestorben, bis wir um eine Ecke bogen, wo ein alter Mann in seinem weißen Gewand wie irrsinnig tanzte und sich drehte und drehte und dabei wie verrückt auf seiner Geige spielte. Und sein Gewand flatterte, dass man ihn fast halb nackt sah.


Wir waren so überrascht, dass wir nur lachen konnten, ohne die Situation zu erfassen. 

Wie zwei dumme Gören kicherten wir.

Es war ein heiliger Mann in Ekstase, vielleicht ein Derwisch. 

Und wir hatten die ganz große Gnade erfahren, dies erleben zu dürfen.
.
.

𝟚𝟚 Christus in der Höhle

Es gibt eine einfache und wirksame Meditationsübung:

durch das 3. Auge das göttliche Licht einfließen und in das Herz hinunterströmen lassen. Von dort verbreitet sich Licht und Liebe über den ganzen Körper, die ganze Welt.


Von dieser Übung ausgehend, ergab sich bei mir folgendes Bild:

Das Kerzenlicht strömte durch das 3. Auge hinunter in den Brustraum zum mystischen Herzen. Dort war eine wunderschöne, gepflegte, geräumige Höhle. In der Mitte stand ein kräftiger Altar aus Stein. Dahinter saß Christus in tiefer Meditation im Buddha-Sitz, und ein Stück daneben Buddha, ebenfalls in tiefer Meditation.
Ich selbst stand ehrfürchtig links nahe der Wand, meine Hände zum ´Vater unser´ geöffnet.


Licht, Liebe und Segen gingen von der großen ANWESENHEIT aus und erfüllten den ganzen Raum, strömten durch mich hindurch.


Beim aktiven Meditieren bleibt die Christusgestalt für einen Christen immer in der Höhle. Buddha kann ausgetauscht oder ergänzt werden durch andere Heilige oder Religionsstifter. Je nach Inspiration.
Und man kann sich selbst natürlich auch im Meditationssitz zu Füßen des großen Meisters Christus hinsetzen und sich versenken.

.
.

𝟚𝟛 Jesus erscheint mir im Traum

In einem Traum erschien mir Jesus und sagte streng: „Tu Buße, Pater B. wird Dein Beichtvater sein. Ich werde es ihm sagen.”

Da ich nicht katholisch bin, fragte ich: „Muss ich dazu katholisch werden?”
Jesus antwortete: „Nein, das geht so.”


Ich hatte mich in keinster Weise mit diesem Thema beschäftigt noch fühlte ich mich in besonderer Weise schuldig.


Am nächsten Tag rief ich diesen Priester an, erzählte ihm meinen Traum und fragte ihn, ob er mein Beichtvater sein wolle. Er akzeptierte.
Es vergingen Wochen, in denen ich mich vorbereitete.

Während der Beichte und dem ´Absolve te´ empfand ich zunächst gar nichts. Ich stand wie unter Narkose, aber meine Psyche reagierte wie auf einen großen Schock. Es war, als ob eine riesige innere Energie wie ein Hochgeschwindigkeitszug in meine Tiefe raste, bis die Talsohle erreicht war, um dann wieder gereinigt aufzusteigen.


Dem großen Schock entsprechend dauerte der Prozess vier Tage. Erst dann erreichte die gereinigte Energie wieder die sichtbare Oberfläche, und während der Meditation daheim, am vierten Tag danach, geschah Folgendes:

Mein Inneres verwandelte sich in einen riesigen Dom: die St Paul´s Cathedral in London.
Von allen Seiten dröhnte es in mir: „Absolve te … absolve te!”
Dann erfüllte kosmische Musik den ganzen inneren Dom. Ich erfuhr die tiefe Vergebung Gottes und hörte immer wieder „Absolve te … absolve te!” im mächtigen Raum der inneren Kathedrale.


Diese Paulskirche in London schildert tatsächlich die Bekehrung des Saulus zu Paulus, und meine innere Kathedrale erlebte meine eigene Bekehrung.


Als ich aus der Meditation herauskam, glaubte ich, es seien fünf Minuten vergangen, aber ein Blick auf die Uhr zeigte, dass es zwei Stunden gewesen waren.

Ich malte hinterher die beiden Bilder, vor und nach der Bekehrung, und stellte sie später einmal aus. Die Flamme des bekehrten Paulus erschütterte einen Besucher meiner Ausstellung derart, dass auch er in tiefe Meditation beim Betrachten fiel und lange reglos vor dem Bild verharrte.





𝟚𝟜 Wie malt man einen Schutzengel?

Es gibt viele Arten von Schutzengel-Bildern, aber immer hatte ich das Gefühl, dass die Bilder geistiger und durchlichteter gemalt werden müssten, außer wenn der Schutzengel die Gestalt eines Menschen annimmt.

Es vergingen Jahre, und ich hatte noch immer keinen Schutzengel gemalt.


Eines Abends kam ich auf die Idee, Gott zu bitten: „Lass mich doch einen richtigen Schutzengel malen, Du weißt schon, nicht so körperlich, sondern echt.” Und schlief mit diesem Gebet ein.


Was ich geträumt habe, weiß ich nicht, aber als ich aufwachte, hatte ich das dringende Bedürfnis, ins Atelier zu gehen, denn ich sah innerlich ein Kind, das auf einem Seil eine Schlucht überquerte. Es war für mich die Schlucht zwischen Ost und West, zwischen dem Christentum und den östlichen Religionen.


Mir war es ein dringender Wunsch, diese Verbindung zwischen Ost und West herzustellen, und ich fühlte mich mit starker Energie aufgeladen.
Ein Kind musste es sein, das diesen Abgrund überwinden konnte, reinen Herzens, dem Intellekt nicht hörig, naiv, mit unendlichem Vertrauen ins Leben, in die Liebe des urgöttlichen Seins.


Ich war ganz offen, fühlte das Kind, die Schlucht, die Felsen.
Da passierte es ….. Ein riesiger dunkelblauer Klecks tropfte vom großen, farbnassen Pinsel auf die schneeweiße Leinwand. Ich hatte nicht aufgepasst.
Schnell einen großen Lappen holen, ihn feucht machen und mit energischen Wischern die helle Leinwand retten.
„Schnell, schnell ….. wischen!!!“ Das ging gar nicht alles auf einmal weg. Ich wischte …..
Ja ….. was war denn das? Das schaute ja aus wie ein Flügel ….. und das da ….. wie ein Kopf mit Stirnband ….. und da links, das konnte ja ein riesiger zweiter Flügel sein. Wie unter dem Lappen hervorgezaubert.

Der Engel war fertig. Und genau an der richtigen Stelle im Bild ..... ein zarter Engel wie aus Licht.





Als das ganze Bild fertig war, fotografierte ich es und experimentierte dann noch ein wenig mit einer Taschenlampe von hinter der Leinwand.
Als ich noch einmal knipsen wollte, fiel der Blitz in dem Moment aus und der Schutzengel leuchtete hell durch die Taschenlampe von hinten. Es war die Nacht in der Schlucht. Das gleiche Bild war nur ein Nachtbild mit hellem Engel ……
Die Illustration zu Bonhoeffers Zeilen war geboren:

Ich bin mit dir am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.


 .
.

Ein weiteres Malwunder folgte:


Die Rosendeva.
Der Geist der Rose
Humor des Himmels


Wir trafen uns zu dritt im Atelier zum Malen, wie schon so oft.
Jeder malte, was er wollte. Ich wusste nicht, was, und begann aus Verlegenheit mit einer Studie in Acryl von einer weißen künstlichen Rose, die gerade so herumstand.
Wir hatten es an jenem Nachmittag sehr lustig, warum, weiß ich nicht mehr.
Ich war jedenfalls überhaupt nicht bei der Sache und entdeckte nach einer Weile, dass ich diese Rosendeva gemalt hatte, ohne das im geringsten beabsichtigt zu haben.





Das Bild löste natürlich eine weitere Heiterkeit unter uns aus. Ich hatte offensichtlich vor lauter Lachen losgelassen und mich führen lassen.
.
.

𝟚𝟝 Das neue Gesicht des Jesuskindes

Während der Lehranalyse begann ich zu töpfern und machte eine 13 cm große Maria mit Kind im Arm aus weißem Ton, einfach, aber hübsch, und stellte diese ins offene Regal meines Wandschrankes, in vielleicht zwei Meter Höhe.

Eines Tages, ich war gerade am anderen Ende des Zimmers, flog diese kleine Marienfigur wie von selber herunter. Ich erschrak sehr und glaubte, sie müsse in tausend Stücke gebrochen sein. Als ich sie aufhob, war sie unverletzt, nur das Jesuskind hatte genau über seinem Gesicht eine Schicht Ton verloren, als wäre eine Gesichtsmaske abgesprungen.
Ich erkannte intuitiv die symbolische Bedeutung: Jesus wird für Dich ein neues, ein anderes Gesicht bekommen, Du wirst eine neue Beziehung zu IHM haben.


Und so war es auch. Es begann spirituell ein neuer Abschnitt in meinem Leben.


Ich träumte in der Zeit, dass ich die Bibel lesen wollte, aber in meinem Traum bestand die ganze Bibel nur aus weiß gekalkten Blättern, auf denen kein einziges Wort stand. Ich verstand, dass ich mich vom Text lösen sollte und nur aus dem Geist heraus leben.
(Als junger Mensch hatte ich die ganze Bibel durchgearbeitet, Neues und teilweise auch Altes Testament.)
 

Eine Zeit neuer, innerer Freiheit begann und ich ließ mich von Gott führen.


.
.

𝟚𝟞 Die drei Gelehrten in Tibet

Ich träume, dass ich von drei Männern eingeladen worden bin und empfangen werde in einem geheim gehaltenen Raum.
Die drei Männer sind äußerst groß gewachsen, schlank.
Sie strahlen eine derartige Würde und Ehrfurcht aus und es zieht mich in tiefste Meditation durch ihre gottähnliche, wissende, hoch bewusste Ausstrahlung.

Der Grund meines Besuches in jenem geheim gehaltenen Raum ist ein besonders wertvolles, einmaliges Buch, dessen Deckel aus gefaltetem Holz oder Leder mit mehreren goldenen Kanten und Verzierungen besteht und in dessen Mitte ein großes P und vielleicht noch CH zu sehen ist, in wunderschöner Zierschrift, die Strichführung zwei- oder dreifach nebeneinander, vergoldet.
Es scheint sich um eine Schrift zu handeln, die den Aufenthalt Jesu in Tibet beschreibt.
Als das Kloster mitsamt der Schrift verbrannte, wurde es von Gott gerettet und befand sich in ihrer geistigen, energetischen Form unversehrt in der Hand dieser drei Männer.
Das P erinnerte mich an das PX auf den protestantischen Gesangbüchern, aber bei CH fiel mir im Traum nur die Schweiz ein, und erst später merkte ich, dass es ja die Anfangsbuchstaben von Christus waren.
Die drei Männer erinnerten mich an ein Ikon mit drei Engeln, und ihr hohes Bewusstsein und ganz tiefer Ernst an die Offenbarung des Johannes.


Ich wachte auf, als sie das Buch nahmen (um es vielleicht zu öffnen, ich weiß es nicht) und war in einer solch tiefen Bewusstseinsschicht, dass ich dachte, solch eine Tiefe noch nie erlebt zu haben.


Im gleichen Augenblick erklang ein sehr lauter, realer Gongschlag, der durch das ganze Haus hallte und mich fürchterlich erschreckte.


Das kam so:
Als ich vom Bett aufstehen wollte und die Bettdecke zurückschlug, brachte diese den Klöppel eines Gongs zum Schwingen, der am Bettende großmächtig von der Decke herabhing. Die Bettdecke hatte sich im Klöppel verheddert, der an einer langen Kordel befestigt war und hatte plötzlich in freiem Schwung mächtig gegen den Gong geschlagen. 


Merkwürdiger „Zufall”. Ich hatte selbst den Gong geschlagen.

Es war ein kosmisches Ausrufezeichen.

.
.

𝟚𝟟 Die Klangschale und der Schmetterling

Ich machte ein intensives Zen-Seshin mit einer amerikanischen Zen-Meisterin. In der Pause warteten wir auf Einzelgespräche mit ihr. Bevor man zu ihr hineinging, schlug man die Klangschale, die an der Türe stand, dreimal an.

Es dauerte, bis ich endlich drankam, und als ich dann die Schale anschlug, sah ich am oberen Rand einen feuer-orangeroten Energie-Ring in einer unglaublichen Farbintensität.
Die Zen-Meisterin hat das durch die noch geschlossene Türe bemerkt und mich daraufhin angesprochen.
 

Mittags saß ich beim Essen neben ihr an einem der langen Tische im Freien. Sie erzählte irgendetwas und machte dann eine unschöne Bemerkung. Da kam ein Schmetterling und setzte sich auf ihren Mund, ein Füßchen auf die Oberlippe, das andere auf die Unterlippe, und verschloss ihr so den Mund.

Sofort erkannte sie, dass sie etwas gesagt hatte, was nicht gut war, und nahm es vor allen Anwesenden zurück. 


Achtsam in jeder Hinsicht.
.
.

28 Der Kelch

Meine Sehnsucht nach Gott ist manchmal übermäßig groß, und dabei hilft mir dann die Messe sehr.
Heute früh bin ich kurz nach 5 Uhr aufgestanden zum Gebet, und die Sehnsucht nach Gott war wieder groß.
Ein geschenkter, frischer Strauß Margeriten stand vor mir im Meditationseck, und mir war Gott in diesem wunderschönen Strauß nah.


Da schien mir, dass ich ein immer größer werdender Kelch wurde, so groß wie der ganze Kosmos, mit feinen Linien wie auf einem Bild des Malers Feininger, auf dem eine Kathedrale dargestellt ist, und ich löste mich in der Hingabe an Gott auf, glückselig, SEIN Gefäß zu sein, aus dem ER trinken könne.
Da fühlte ich mich ´eins´ mit IHM.


Das Ganze dauerte ein oder zwei Minuten und war zart und licht, fast transparent.


Es hinterließ ein Gefühl sehr großen Glücks.

𝟚𝟡 Buddhistischer Schutz

Während einer Messe in Nonnenhorn, bei der ich buchstäblich nichts verstand, weil ich zu weit hinten saß und weil meine Ohren inzwischen sehr schlecht geworden sind, fing ich zu meditieren an und nahm einfach die sehr gute Schwingung des Priesters auf.
Völlig überraschend traf mich plötzlich die sehr hohe Energie eines buddhistischen Lamas, Seine Erhabenheit Thich Nu Din, mit der Botschaft „Ich schütze Dich!“
Völlig erstaunlich, als ich überhaupt an so etwas nicht gedacht hatte und der Priester von etwas ganz anderem sprach.

Dem vietnamesischen Lama habe ich einmal viele Zen-Bücher geschenkt und er hatte mich dazu in meiner Wohnung mit einem Mönch besucht. Er hatte bereits vierzig Bücher übersetzt und wollte sich ein eigenes Bild machen, ob er meine Bücher brauchen könne.
Er wollte mir zum Dank etwas schenken und sagte das zweimal, aber ich antwortete jedes Mal: „Kein Geschenk, nur Gebet.”
Da ich in meiner jetzigen Situation dringend Schutz und Gebet brauchen konnte, tröstete mich das Angebot ungemein.

Das ist das zweite Mal, das mir Gott in der Not einen Helfer aus dem asiatischen Raum schickte, während meine Gedanken im christlichen Raum weilten. ER wählt, wie ER es für richtig hält und was in der Situation gerade am besten passt.
Die Asiaten sind auf manchen Gebieten einfach weiter als wir.
Das scheint unser lieber Herrgott zu wissen.

.
.

𝟛𝟘 Akupunktur

Zur Stärkung des Rückens hatte ich einen Akupunkturtermin.
Ich streckte mich auf der Liege beim Arzt aus und er setzte die Nadeln. Ich hatte das früher schon einmal machen lassen und war sehr entspannt dabei.
Alles ging sehr schnell. Zu meinem Entsetzen setzte der Arzt die oberste Nadel bis in den Kopf hinauf, direkt in die Fontanelle, was die Kundalini stimuliert.
Das war ja nun genau das, was ich nicht haben durfte, da bei mir, vermutlich durch einen Schock, die Kundalini vorzeitig losgegangen war und ich dreimal in Hanau bei einem Spezialisten gewesen war, um diesen Energiestrom zu bremsen. Rückgängig kann man ihn nicht mehr machen, wenn er einmal losgetreten ist.


Als also diese für mich schädliche Kopfnadel gesetzt war, reagierte ich sofort und rief: „Halt!”, aber der Arzt war schon draußen und hatte die schalldichte Tür hinter sich geschlossen. An Aufstehen mit den vielen Nadeln war nicht zu denken.
Ich rief mehrmals laut.
Keiner hörte mich.


So blieb mir nur das Gebet. 

Intensiv rief ich zu Jesus um Hilfe.
Da kam die unglaublich schöne und beruhigende Energie meines japanischen ZEN-Lehrers und Meisters Prof. Nagaya, vertraut mit asiatischen Methoden für die Energieströme im Körper, und füllte den ganzen Raum mit Schutz und Harmonie und nahm mir alle Angst. Ich fühlte mich unendlich wohl und geborgen.


Das hielt über die ganze Sitzung an, bis der Arzt wieder hereinkam und die Nadeln herausnahm.


Nicht Jesus war gekommen, um mich zu schützen, sondern ER hat mir einen buddhistischen Fachmann geschickt aus dem asiatischen Raum, aus dem die Kunst der Akupunktur kommt.


Überflüssig zu sagen, dass alles gutging.


Und gleichzeitig zeigte mir Gott Seine Freiheit und dass er sich gut „mit der Ökumene” auskennt.

.
.

𝟛𝟙 Die Botschaft des Rehs

Als ich am Ringoldsberg (bei Lindau) die Vögel gefüttert hatte und zum Auto zurückgehen wollte, hörte ich oben im Wald wildes Hundegebell. Es war so aggressiv und anhaltend, dass ich dachte, dass ein Reh oder ein Rehkitz in Gefahr sei.
Trotz meiner schlechten Beine stürzte ich den Weinberg hoch in Richtung Gebell, um dem vermeintlichen Reh zu helfen.

Als ich atemlos oben ankam, war da eine Frau mit zwei Hunden an der Leine, die wild spielten. Meine Mühe war also umsonst gewesen.
Ich ging ziemlich erschöpft heim und legte mich hin, um mich auszuruhen, und war gerade dabei einzuschlafen, als ich eine Art Lichterscheinung hatte:
Eine Rehmutter erschien in einem Lichtkreis, mit kosmischer Energie geladen. Wortlos zeigte sie sich, um mir für meine Liebe und Hilfsbereitschaft zu danken.

Dieses Reh war überirdisch schön, geistig und nicht materiell. Es war ….. ich finde nicht die passenden Worte ..… eine Art göttliches Reh ..… eine Art Maria des Tierreiches der Mütterlichkeit.


Die Erscheinung dauerte nicht länger als vielleicht eine Sekunde und hüllte das ganze Reh in sanftes, leicht azurblaues Licht.
Das Mutterreh war so strahlend, überirdisch schön und schaute mich nur an und sagte kein Wort. Es ließ mich aber energetisch sein hohes, kosmisches Bewusstsein schauen, als Geschenk für meine Hilfsbereitschaft.
Fast war es wie eine ….. Marienerscheinung ….. die Urmütterlichkeit des Tierreiches. Davon hatte ich noch nie gehört.
Seitdem begleitet mich dieses Reh.

Unglaublich bewusst scheint mir heute die ganze Natur. Wir Menschen ahnen das ja nicht einmal:
Gott in jedem Tier. ER haucht jedem Wesen, allem Sein den göttlichen Atem ein. Woher soll das Leben sonst kommen?

Da fällt mir ein kleines, mystisches Gedicht ein, das ich vor Jahren einmal fühlte, als ich eine alte, bemooste Mauer anschaute.

Ich spüre das Schwingen der Mauern
und trinke den göttlichen Wein.
Am Himmelstor wirst Du bedauern,
nichts hast du verstanden vom Sein.


Um so mehr traf es mich, als wenige Tage später das einzige Kitz einer Rehmutter von einem Auto beim Überqueren einer Landstraße erfasst und getötet wurde. Ich kam wenige Minuten danach an die Unfallstelle und sah das Kitz tot auf der Straße liegen und davor zwei Autos mit Blechschaden.
Ich zimmerte ein Holzkreuz, kaufte drei Rosen, besprengte sie mit Weihwasser und betete. - Und ging weinend durch den Wald, als hätte ich das Kitz verloren. 

Tagelang trauerte ich.
Der Förster sagte mir, dass Rehmutter und Kitz noch beisammen und es ihr einziges Kitz gewesen war und dass die Mutter jetzt alleine durch den Wald hin und herlief.
Ich kann mich gar nicht auf Weihnachten freuen. Und während ich das schreibe, laufen die Tränen.

Auf der Gemeinde habe ich ein Schild für Geschwindigkeitsbegrenzung dort beantragt.
Dann malte ich ein Acrylbild von dem Reh im Lichtkreis und stellte es wie eine Ikone in mein Gebetseck daheim.

„Wo seid Ihr nur, Ihr Mystiker der alten Zeit? Lasst mich doch nicht so alleine verhungern zwischen Internet, Fußball, Euro und Schlachthöfen!“






zu Die Botschaft des Rehs:
      

Die Scherbe eines Topfes

Ich hatte gerade das mystische Erlebnis mit dem Reh hinter mir, war am Abspülen in der Küche und dachte über dieses wunderbare Erlebnis nach und ob es vielleicht eine Botschaft an die Menschen sei über das sehr hohe Bewusstsein der Tierwelt, der ganzen Schöpfung.
Ich spülte gerade einen sehr hübschen, bemalten Porzellantopf, besser Ziergefäß, ab. Da zerbrach im Wasser das Gefäß, das mir völlig unversehrt schien, und ich hielt eine große Scherbe in der Hand. Auf dieser Scherbe war ein großer Hirsch, wie absichtlich herausgelöst, vollständig erhalten. Nur der Hirsch drauf, sonst nichts.
Leider habe ich die Scherbe weggeworfen. Schade, sie war wie eine Antwort auf meine leichten Zweifel über das hohe Bewusstsein der Tiere.

32 Die Zauneidechsen

In dem kleinen Gärtle, wo ich mir ein Meditationseck einrichten durfte, kam nicht nur jeden Tag die gleiche Hummel, baute nicht nur eine Amsel ihr Nest, lagen nicht nur zwei bemooste Steine aus dem Laternsertal neben einem Aurikelchen von einer heiligen Quelle, sondern da kam fast täglich eine Zauneidechse, die eines Tages in giftgrün erschien, weil sie eine Braut suchte. 
Sie postierte sich vor mir und schaute mich lange mit ihren kleinen, runden Augen an. Dann begann sie mit beiden Beinen heftig vor mir zu trommeln.
Ich fragte sie: „Suchst Du eine Braut?”
Und witsch, war sie weg.


Am nächsten Tag kam „er” zuerst und trommelte in zwei Metern Abstand vor mir, und dann kam seine Braut, stellte sich neben ihn, und sie trommelten gemeinsam um die Wette und guckten mich dabei ganz frech an.


Dann blieben sie weg, denn sie mussten sich ja jetzt um Wohnung und Familie kümmern.

𝟛𝟛 Ein Hund rettet uns

Manchmal in den Schulferien machte ich weite Reisen.

Einmal, es war in Indien, ging ich mit ein paar Leuten abends noch spazieren. Man hatte uns gewarnt, abends nicht ins Hinterland zu gehen, da es gefährlich sei.
Deshalb drängte ich zurückzugehen, aber die anderen wollten nicht.
Da tauchte plötzlich vor uns auf dem Weg ein Hund auf und ließ uns einfach nicht weitergehen. Da nichts zu machen war, weil er uns so entschlossen den Weg mit seinem wütenden Gebell versperrte, so beschlossen schließlich die anderen, doch zurückzugehen.


Das war unsere Rettung.


Der Hund hatte uns vor einem Nest giftiger Schlangen gewarnt, das man am nächsten Tag dort gefunden hat.

𝟛𝟜 Der vermisste Hund

Es ist Winter und der sehr alte, gelenkkranke Bauernhund fehlt und ist die ganze Nacht nicht heimgekommen. 
Alles Suchen und Rufen hatte nichts gebracht.
 

Unauffindbar, sagte man am anderen Morgen zu mir, und es war kalt, unter Null.

Als ich es erfuhr, ging ich betend zu den Gärten und hatte ihn in fünf Minuten in einem Komposthaufen gefunden, der so abschüssig war, dass er nicht mehr alleine herauskam. Die vielen Apfelsinenschalen hatten ihn notdürftig gewärmt.


Er überlebte.