𝟜𝟙 Gottes kleinster Bote

Ich saß im Gottesdienst bei den Comboni-Missionaren, und die Gläubigen begannen, sich im Mittelgang für die Eucharistie aufzustellen.
Da hörte ich ein leises Stimmchen von einem kleinen Jungen, der vielleicht eineinhalb Jahre alt war und kaum ein paar Worte sprechen konnte.
„Nunter”, sagte er, der auf dem Schoß seiner Mutter ganz ruhig und brav saß.
Die Mutter ließ ihn hinunter und er ging vor zum Priester an den Altar und stellte sich neben die wartende Schlange Menschen. Die Kirche war wie immer bis auf den letzten Platz gefüllt.

Alle bekamen ´etwas´, nur der kleine Junge natürlich nicht. Er wartete geduldig, ohne das Gesicht zu verziehen. 
Zehn, zwanzig, dreißig hatten schon die Hostie bekommen. Da schaute der intelligente, kleine Kerl, was er wohl falsch mache, dass er nichts bekam, und sah, dass die Leute ihre Hände zur Schale formten und zum Himmel hoben.
Er dachte: „Das mache ich auch, und dann bekomme ich sicher auch ´etwas´." Und er hob zuversichtlich seine kleinen, zur Schale geformten Hände zum Himmel.
Vierzig, fünfzig, sechzig hatten bekommen ….. nur er ….. immer noch nichts, und schließlich war der Letzte gegangen, und das Bübchen stand ganz alleine am Altar vor dem Priester und hatte die Hände immer noch zur Schale geformt erhoben, ganz ruhig und wartete. Sein Vertrauen war unerschütterlich.



….. Bittet, so wird Euch gegeben …..

Da drehte sich der Priester herum und holte ein Stück gesegnetes Brot. Das Kind nahm es wie selbstverständlich und ging dann zu seiner Mutter zurück und kletterte wieder auf ihren Schoß.


Wer die Hände zum Himmel im Vertrauen erhebt,
wird nicht enttäuscht.

Ein rührendes Zeichen Gottes durch ein Kind, das noch zu klein zum Sprechen war und Windeln trug.




Keine Kommentare: